Samstag, 17. Oktober 2015

Matsuri im Onoda Jinjia, Yamaguchi Ken

Hikitsuchi Sensei, Gründer und erster Leiter des Dojo in Shingu, reiste zwei Mal im Jahr zum Onoda Jinjia und dort organisierte Fest. Neben seiner Tätigkeit als Dojo-Leiter in Shingu, war er Shinto-Priester. Nach der Zeremonie machte er immer eine Aikido-Vorführung. Wir mussten unsere Trainingskleidung nicht mitnehmen, da andere Schulen die Vorführung machten. Der Onoda-Tempel ist mit den Tempeln des Kumano Sanzan, Kumano Hongu Taisha, Kumano Nachi Taisha und Kumano Hayatama verbunden.
 
Die Reise mit dem Bus startete in Hongu um 6 Uhr früh. Sie dauerte insgesamt 12 Stunden. Nicht nur, weil der Yamaguchi Ken weit entfernt liegt, sondern auch, weil japanische Busfahrer jede Stunde eine Pause machen müssen. Damit das die Reisenden nicht stört, wird das mit einem Toiletten-Stopp verbunden.



Unsere Ankunft wurde sehnlichst erwartet. Der Empfang war herzlich und kurz darauf gab es ein leckeres Abendessen. Auch wenn ich nach der langen Reise müde war, hatte ich Hunger. Während und nach dem Abendessen erfuhren wir Details über den Onoda Jinjia. Wir durften die Adresse unseres Dojos in ein Erinnerungsbuch schreiben. Dabei entdeckten wir Namen von Personen, die wir kennen. So zum Beispiel Axel Tulet aus Beauvoir-sur-Mer.













Nach den Diskussionen in Japanisch, Englisch und mit Handzeichen durften wir ins Ofuro. Das Ofuro ist das japanische Badezimmer. Die öffentlichen werden heute geschlechtsgetrennt benutzt. Heute werden die öffentlichen Ofuros immer seltener, da die modernen Wohnhäuser über ein eigenes verfügen. Das des Onoda Jinjia ist so alt, dass das Wasser mit Holz geheizt wird. Es war so heiss, dass ich mich nicht in die Wanne setzen konnte. Lies hier, wie ein Ofuro benutzt wird.



Die meisten unserer Reisegruppe waren bereits um 20:30 Uhr im Bett (Futon). Ich war auch müde, konnte trotzdem noch nicht schlafen. Um 21 Uhr war das Licht schon gelöscht. Kurz darauf kamen die letzten ins Bett. Eine dieser Personen schnarchte so sehr, dass ich nach rund 1,5 Stunden mein Futon nahm und mich entfernte. Da alles offen war, hörte ich ihn trotzdem.
Am nächsten Morgen kam um 5 Uhr der Weckruf.
Frühstück gab es um 7 Uhr und die Feierlichkeiten starteten um 10 Uhr.

Das Frühstück wurde zubereitet. Der Schrein und die Bühne für die Vorführungen wurden zurechtgemacht. Wir halfen. Trotzdem hatte ich Zeit, um ein paar Fotos zu machen.




Das Frühstück war ein traditionelles, japanisches. Es gab eine frisch zubereitete Miso-Suppe, Reis sowie Fisch. Schau selber: 



Pünktlich um 10 Uhr begann die Shinto-Zeremonie. Alle Personen erhielten ein Blatt, auf dem die Gebete aufgeschrieben waren. Dank der Hiragana neben den Kanjis konnte ich es lesen, doch leider musste ich das Blatt abgeben, obwohl ich es gerne behalten hätte. Die Zeremonien waren interessant.

Zum Mittagessen gab es ein Bento, welches von den Frauen des Schreins zubereitet wurde. Es war mittlerweile 13 Uhr und wir hatten langsam Hunger.

Danach begannen die Vorführungen. Es gab eine Aikido-Vorführung, ein Shamisen-Künstler, einige Sängerinnen und Tänzerinnen sowie einen Drachentanz. Während des Drachentanzes wurde ich fastvon einem gegessen!

Eine der Sängerinnen begleitete unsere Reisegruppe. Sie singt das Aikido-Lied, welches Sugawa Dojo-cho schrieb.



Zum Zeitvertrieb gab es eine Tombola. Bei einer japanischen Tombola gibt es nur Gewinn-Lose. Ich kaufte eines und gewann zum Glück nur etwas Kleines.


Als alle Darbietungen vorüber waren, wurden Mochi-Kuchen ins Publikum geworfen. Mochi-Kuchen sollen Glück bringen. Wir nahmen einige mit nach Hause. Danach wurde der Rückweg in Angriff genommen und wir kamen um 2 Uhr in der Nacht in Hongu an.


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Hier ein kleines Glossar zum Text:
Matsuri = Festivität
Jinjia = Tempel
Dojo-cho = Leiter des Dojos
Ofuro = Badezimmer
Shrine = Tempel
Misosuppe = Eine Suppe mit Tofu als Basis
Kanji = japanische Schriftzeichen
Hiragana = ein japanisches Alphabet
Bento = Lunch-Box
Shamisen = japanische 3-Seiten-Gitarre

Mochi = Klebreiskuchen

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