Hikitsuchi Sensei, Gründer und erster
Leiter des Dojo in Shingu, reiste zwei Mal im Jahr zum Onoda Jinjia und dort organisierte
Fest. Neben seiner Tätigkeit als Dojo-Leiter in Shingu, war er Shinto-Priester.
Nach der Zeremonie machte er immer eine Aikido-Vorführung. Wir mussten unsere Trainingskleidung
nicht mitnehmen, da andere Schulen die Vorführung machten. Der Onoda-Tempel ist
mit den Tempeln des Kumano Sanzan, Kumano Hongu Taisha, Kumano Nachi Taisha und
Kumano Hayatama verbunden.
Die
Reise mit dem Bus startete in Hongu um 6 Uhr früh. Sie dauerte insgesamt 12
Stunden. Nicht nur, weil der Yamaguchi Ken weit entfernt liegt, sondern auch,
weil japanische Busfahrer jede Stunde eine Pause machen müssen. Damit das die
Reisenden nicht stört, wird das mit einem Toiletten-Stopp verbunden.
Unsere Ankunft wurde sehnlichst erwartet.
Der Empfang war herzlich und kurz darauf gab es ein leckeres Abendessen. Auch
wenn ich nach der langen Reise müde war, hatte ich Hunger. Während und nach dem
Abendessen erfuhren wir Details über den Onoda Jinjia. Wir durften die Adresse
unseres Dojos in ein Erinnerungsbuch schreiben. Dabei entdeckten wir Namen von
Personen, die wir kennen. So zum Beispiel Axel Tulet aus Beauvoir-sur-Mer.
Nach den Diskussionen in Japanisch, Englisch und mit Handzeichen durften wir ins Ofuro. Das Ofuro ist das japanische Badezimmer. Die öffentlichen werden heute geschlechtsgetrennt benutzt. Heute werden die öffentlichen Ofuros immer seltener, da die modernen Wohnhäuser über ein eigenes verfügen. Das des Onoda Jinjia ist so alt, dass das Wasser mit Holz geheizt wird. Es war so heiss, dass ich mich nicht in die Wanne setzen konnte. Lies hier, wie ein Ofuro benutzt wird.
Die meisten unserer Reisegruppe waren
bereits um 20:30 Uhr im Bett (Futon). Ich war auch müde, konnte trotzdem noch
nicht schlafen. Um 21 Uhr war das Licht schon gelöscht. Kurz darauf kamen die
letzten ins Bett. Eine dieser Personen schnarchte so sehr, dass ich nach rund
1,5 Stunden mein Futon nahm und mich entfernte. Da alles offen war, hörte ich
ihn trotzdem.
Am nächsten Morgen kam um 5 Uhr der Weckruf.
Frühstück gab es um 7 Uhr und die
Feierlichkeiten starteten um 10 Uhr.
Das Frühstück war ein traditionelles, japanisches.
Es gab eine frisch zubereitete Miso-Suppe, Reis sowie Fisch. Schau selber:
Pünktlich um 10 Uhr begann die Shinto-Zeremonie.
Alle Personen erhielten ein Blatt, auf dem die Gebete aufgeschrieben waren.
Dank der Hiragana neben den Kanjis konnte ich es lesen, doch leider musste ich
das Blatt abgeben, obwohl ich es gerne behalten hätte. Die Zeremonien waren
interessant.
Zum Mittagessen gab es ein Bento, welches
von den Frauen des Schreins zubereitet wurde. Es war mittlerweile 13 Uhr und wir
hatten langsam Hunger.
Danach begannen die Vorführungen. Es gab
eine Aikido-Vorführung, ein Shamisen-Künstler, einige Sängerinnen und
Tänzerinnen sowie einen Drachentanz. Während des Drachentanzes wurde ich fastvon einem gegessen!
Eine der Sängerinnen begleitete unsere
Reisegruppe. Sie singt das Aikido-Lied, welches Sugawa Dojo-cho schrieb.
Zum Zeitvertrieb gab es eine Tombola. Bei
einer japanischen Tombola gibt es nur Gewinn-Lose. Ich kaufte eines und gewann
zum Glück nur etwas Kleines.
Als alle Darbietungen vorüber waren, wurden
Mochi-Kuchen ins Publikum geworfen. Mochi-Kuchen sollen Glück bringen. Wir
nahmen einige mit nach Hause. Danach wurde der Rückweg in Angriff genommen und
wir kamen um 2 Uhr in der Nacht in Hongu an.
Und wenn du mehr über Japan und insbesondere meine Lieblings-Region kennenlernen willst, kannst du meinen Online-Kurs buchen.
Hier
ein kleines Glossar zum Text:
Matsuri = Festivität
Jinjia = Tempel
Dojo-cho = Leiter des Dojos
Ofuro = Badezimmer
Shrine = Tempel
Misosuppe = Eine Suppe mit Tofu als Basis
Kanji = japanische Schriftzeichen
Hiragana = ein japanisches Alphabet
Bento = Lunch-Box
Shamisen = japanische 3-Seiten-Gitarre
Mochi = Klebreiskuchen
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