Hui, jetzt fängts an zu duften und den Gaumen zu kitzeln! Ich erzähle
dir von meinen 5 Lieblingsgerichten, die du in Japan unbedingt ausprobieren
MUSST! Das Wort lecker kommt ab jetzt 234459mal vor. Gomenasai, Entschuldigung
zum Voraus für das :-) Aber es ist einfach soo fein. Vielleicht solltest du
jetzt zuerst etwas essen, damit du dich nicht quälst mit all den Leckereien,
die ich dir jetzt vorsetze? Viele Gerichte kannst du zum Glück ganz einfach
nachkochen. Michèle ist ja genau die Richtige, um dir dabei zu helfen. Und auch
auf meinem Blog findest du immer mehr Rezepte.
Ich bin verliebt in Japan seit immer und seit ich 2001 für ein halbes
Jahr dort gelebt und meinen Mann unter den blühenden Kirschbäumen kennengelernt
habe, ist Japan zu meinem Beruf geworden. Meine ganze Japanliebesgeschichte
liest du hier: http://www.ronjasakata.com/about-me/ Du kannst bei mir online easy
Japanisch lernen, nach Japan spazieren :-) und deine Reise mit meinen Tipps und
Tricks perfekt vorbereiten.
Aber jetzt geht’s ums Essen, und wie versprochen wird’s ab jetzt lecker!
Letzten Frühling (2015) bin ich zum ersten Mal nach Japan gereist, seit
dem ich kein Fleisch mehr esse. Den Titel Vegetarierin hab ich nicht verdient,
ich esse immer noch Fisch. Du magst Fleisch? Es gibt viele und sehr leckere
Fleischgerichte in Japan. Ich werde dir die nicht vorenthalten, denn ich habe
sie geliebt.
Praktisch ist, dass die Restaurants allermeistens auf ein Gericht spezialisiert
sind. Wenn du zum Beispiel Okonomiyaki essen gehen möchtest, dann kannst du im
Okonomiyaki-Restaurant dieses Gericht in allen Variationen zubereitet entdecken.
Izakaya-Bars und die Vielfalt bei den Kaisekiryouris stechen da aus dieser Spezialisierung
raus. Das Essen wird aber überall sehr abwechslungsreich zubereitet!
Allgemein wird in Japan nicht in verschiedene Gänge unterteilt (ausser
beim Kaiseki-Ryouri) sondern es stehen ganz viele Teller und Schalen auf dem
Tisch und jede/r probiert von jeder/jedem und schöpft sich auf seinen kleinen
Miniteller. Das Prinzip von Tapas in Spanien funktioniert gleich. So kannst du
viele verschiedene Leckereien ausprobieren.
Nr.1 Izakaya
Izakaya heisst die japanische Kneipe. Auf Schweizerdeutsch eine
«Chnelle», wo du mit deinen Freunden trinkst, isst und die Zeit vergisst!
Die Gerichte werden in kleinen Portionen serviert, wie Tapas in Spanien.
Du bestellst zu zweit zum Anfangen mal 5-10 verschiedene Teller und schmaust
dich durchs ganze Angebot. Je nach
Hunger bestellst du danach weiter, oder gehst zum Dessert über. Du wirst dich
auf wie im Schlaraffenland fühlen.Gerichte ohne Fleisch gibt es viele. Gerichte
ohne Fisch sind eher rar. Sarada – Salat ist immer wunderschön serviert und hat
sicher ein sehr leckeres Dressing. Hoffentlich gibt es im Lokal deiner Wahl
einige Tofuvarianten oder Gemüse verschieden zubereitet. Zum Essen ist biiru –
Bier DAS Getränk. Nihonshuu – Reiswein ist auch sehr beliebt oder dann Shochuu,
der japanische Wodka. Wird Shochuu mit einem Fruchtgetränk gemixt heisst das
Chuhai (ausgesprochen Tschüühai).
Nr2. Kaiseki Ryouri
Jetzt wird’s Elegant, aber so richtig! Kaiseki-Ryouri – Kaiseki-Gerichte
sind filigran, sehen wunderschön aus und kitzeln deine Geschmacksnerven von A-Z
durch. Das passende Geschirr zu jedem Gericht macht die Kunst aus. Hier essen
die Augen immer mit!
Es ist alles dabei: Süss, sauer, knackig, gummig, würzig, knusprig,
butterzart... ich hör auf mit der Liste, ok? Diese Gerichte werden dir im
Ryokan, im traditionellen Hotel aufgetischt oder in Restaurants, welche Ryotei
oder Kappo heissen. Ryotei-Restaurants sehen von aussen meistens aus, wie ein
Wohnhaus und es ist schwierig da als TouristIn reinzukommen. Vielleicht ergibt
sich ja eine Chance, oder du geniesst Kaiseki-Ryouri im Ryokan. Das ist dann ein
Gesamterlebnis inklusive dem heissen Bad!
Vielleicht hat es auch mal etwas dabei, das du wirklich nicht essen
kannst... das macht nichts. Meistens ist es soo viel Essen, dass du sowieso genug
bekommst. Versprich mir aber bitte, dass du alles mindestens einmal
ausprobierst!
Mein absolutes Lieblingsessen:
Nr. 3 Okonomiyaki
お好み焼き bedeutet frei übersetzt «Das, was ich gerne habe,
gebraten». Es ist eine Art Fladen aus Kohl, Mehl, Eier, Gewürzen und Fleisch,
Meeresfrüchten oder Gemüse auf dem Teppan gebacken. (Teppan heisst übrigens
einfach Blech... total banal, gell!?) Darauf gibt’s eine braune würzige Sauce
die Okonomi-Sauce und darauf Mayonnaise...jaaaa, Japaner lieben Mayo...und
obendrauf eine Handvoll hauchdünn gehobelte Fischflocken! Darauf wird noch
Aonori, ein Algenpulver gestreut und fertig ist das Okonomiyaki!
Findest du das Ganze klingt ein bisschen merkwürdig? Das ist total ok.
Du brauchst es einfach zu probieren und wirst dich sofort verlieben!
Die bis jetzt beschriebene Okonomiyaki- Variante ist «Osaka-Style». In
Hiroshima wird zuunterst eine Crêpe gebacken, dann darunter den Kohl gebraten
und am Schluss eine Portion Nudeln dazukom-biniert. Meine Schwiegermama Hiromi hat
ein supergemütliches Okonomiyaki-Restaurant in Fukuyama.
Das Topping in Hiroshima ist das Gleiche, wie in Osaka. Jenachdem in
welcher Region du bist, wirst du die eine oder ander Variante serviert
bekommen. «Oishii» – fein/lecker sind sie sowieso, die Okonomiyakis, und ohne
Fleisch schmecken sie genausogut! Hier kannst du das Restaurant meiner
Schwiegermama anschauen und siehst, was es für Okonomiyaki alles braucht: https://www.youtube.com/watch?v=PLDGJKRFjl8
Nr. 4: Takoyaki
Uuundbedingt musst du mal an einem Takoyaki-Stand zuschauen, wie aus
einer zusammenhängenden Teigmasse in einem Höllentempo nach und nach kleine
perfekte Teigkugeln entstehen. In jeder
Kugel ist ein Stück Oktopus (Oktopus=Tako) eingepackt.
Du kannst deine Portionengrösse frei wählen und bekommst die Anzahl
Takoyaki wieder mit der braunen Sauce, Mayo und Fischflocken darauf serviert.
Pass auf, das Innere der Kugeln ist soooo heiss. Sich den Mund
verbrennen ist fast unumgehbar...
Die vegetarische Variante ist glaube ich noch nicht in Japan angelangt.
Falls du irgendwo vegetarische Takoyaki findest, musst du mir das unbedingt
erzählen! Vielleicht machen sie dir aber auch eine Portion ohne Tako?
«Betschetarian desu. Chotto dake tako nashi no Takoyaki mo tsukureru?»
Ich bin Vegetarierin. Könnten Sie mir ein bisschen Takoyaki ohne Tako machen?
Hui, da bin ich gespannt, was die Reaktion ist. Meistens sind die Takoyaki-Stand-Leute
sehr lustig und laut und ich kann mir gut vorstellen, dass du das hinkriegst!
Bei einem Matsuri, einem Volksfest, hat es immer Okonomiyaki- und Takoyaki-Stände...
falls du irgendwo ein Matsuri entdeckst oder wenn du im Sommer in der
Feuerwerkssaison in Japan bist, wirst du die Stimmung lieben, die an diesen
lockeren Strassenparties herrscht.
Alle Mädels jung und alt sind in Yukatas, einer einfacheren Kimonoart
gekleidet oder sogar im Kimono. Männer tragen leichte traditionelle
Sommerkleidung und haben immer ein Frottiertuch um den Hals, um den Schweiss
abzuputzen.
Takoyaki gibt es auch ohne Volksfest an jeder Strassenecke und Yakisoba
bekommst du im Okonomiyaki-Restaurant.
Nr. 5 Sushi
Sushi ist sehr, sehr beliebt. Und ich liiiebe Sushi. Hab ich ein Glück,
dass mein Mann ein Sushimaster ist. Es ist aber ein Gericht unter vielen, wie
du inzwischen gemerkt hast. Je nach Familienvorliebe essen die JapanerInnen
vielleicht ein- zweimal Sushi pro Monat. So wie Pizza oder Spaghetti bei uns.
Das gibts schliesslich auch nicht jeden Tag.
Ein kurzes Sushi-Lexikon für dich, um bei uns anzugeben und in Japan den
Überblick zu behalten:
- Nigiri sind die viereckigen Sushi mit unten Reis und oben einem «Belag» darauf. In den guten Sushibars wird der Reisboden handgeformt, in den billigen Sushiketten macht diese Arbeit eine Maschine. (nigiru heisst zusammenballen)
- Maki sind die Sushirollen. Maku=rollen, hosoi=dünn, futoi=dick. Hosomaki sind darum die dünnen Rollen, Futomaki die Dicken, Grossen.
- Chirashisushi ist eine bei uns unbekannte Sushi-Art. Sie besteht aus einem mit Fisch und Meeresfrüchten gemischten Reis in einer Schüssel.
- Temakisushi (te=hand, maki=rollen) sind kleine aus Norialgen geformte Tüten, welche mit Sushi-Zutaten gefüllt sind. Diese Sushiart wird auch gerne zu Hause mit der Familie gegessen. Da hats dann alle Zutaten auf den Tisch, um selber seine Sushi-Tüte zu füllen.
- Sashimi ist Fisch ohne Reis. : ) Die Fischstücke tunkst du, wie die Sushis in Sojasauce mit Wasabi gemischt hinein, oder streichst jeweils ein Bisschen mit den Stäbchen auf dein Sushi, bevor du es in den Mund schiebst.
Was ich dir zu den kalten Sushis sehr empfehlen kann: Chawamushi (Tschawamushi)
Das ist die japanische Variante eines Eistichs. Heiss, würzig und mit den feinsten
Fisch und Gemüsestückchen drin. Unbedingt bestellen und probieren:
«Chawamushi onegaishimasu.» Und schon hast du die Leckerei auf dem
Tisch! Hoffentlich findest du irgendwo eine Kaitenzushi-Bar, wo kilometerlange
Fliessbänder (Kaiten=Fliessband) sich durch grosse Esshallen schlängeln und
jeder Teller 100Yen kostet.
In einer traditionellen Sushibar gerade vor dem Sushimeister zu sitzen
und die handgemachten Sushi’s zu geniessen ist natürlich auch ein riesiges Erlebnis.
Hier sind die Preise pro Sushi nach oben offen!
Ich könnte noch ewig weiterschreiben! Wenn du meine totale Liste meiner
Topessen haben möchtest, kannst du dich bei mir auf der Webseite für den
Newsletter anmelden, dann bekommst du das Kapitel übers Essen aus meinem ebook
Gratis zum downloaden.
Viel, viel Spass beim geniessen und natürlich auf deiner Japanreise oder
beim Kochen mit Michèle.
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