Bei jedem Japan-Besuch sollte nach Möglichkeit ein Onsen oder ein Sento besucht werden. Das Erlebnis ist unbezahlbar, auch wenn du alleine bist und kein Wort Japanisch sprichst.
Onsen:
heisse Quelle
Sento:
japanisches Badehaus
Eines will
ich vorneweg nehmen. In beiden Bädern wird der Körper und Geist entspannt und
ist besonders nach einem anstrengenden Tag wohltuend.
Wichtig zu
wissen ist, dass kleine Tattoos akzeptiert werden. Solche, die den ganzen
Körper bedecken oder an den Armen ersichtlich sind, sind problematisch. Es ist
sehr gut möglich, dass der Eintritt verweigert wird.
Die
Wassertemperatur in beiden Bädern ist fast identisch. In einem Onsen kann es
sein, dass das Wasser leicht nach Schwefel riecht.
Das heisse
Wasser ist nicht dafür da, um sich darin zu Waschen!
Bevor der
Besucher ins Wasser steigt, muss er sich vorher gründlich, von Kopf bis Fuss,
waschen.
- In einem Sento muss das Duschzeug, Shampoo und Waschtuch selber mitgenommen werden. Manche Japanerinnen und Japaner putzen die Zähne oder rasieren sich.
- In einem Onsen werden Duschmittel, Shampoo sowie ein kleines Tüchlein zur Verfügung gestellt.
ACHTUNG!
Das Tüchlein oder der Waschlappen darf NIE ins heisse Wasser getaucht werden.
Die Seifenrückstände verunreinigen das Wasser.
Im Bad ist
jeder nackt.
Es ist heute
Geschlechter getrennt, doch erst seit dem späten 19. Jahrhundert.
Zur Geschichte:
Die ersten
Badehäuser wurden von buddhistischen Klöster eröffnet, zwischen 710 und 784.
Öffentliche Badehäuser wurden aber erst 1266 offiziell erwähnt. Die Badekultur
in Japan hat eine lange Tradition und war ein Treffpunkt eines Dorfes oder
eines Stadtteils.
Heute gibt
es weniger Sentos, da die neuen Häuser über eigene Bäder verfügen. In den
Häuser ist es so, dass Bad und WC getrennt sind. Das Bad ist für die Sauberkeit
und Entspannung des Körpers.
In der
Region Kumano, wie in vielen anderen Regionen in Japan, gibt es viele Onsen.
Das älteste ist jedoch in Yunomine. Ein kleiner Ort in der Nähe von Shingu. In
Yunomine wurden die ersten Onsen vor 1'800 Jahren entdeckt. Das Dorf liegt am
Kumano Kodo und wurde von den Kaisern aus Kyoto besucht. Das Wasser welches
dort aus den Quellen fliesst, ist ausreichend heiss, um die Eier zu kochen. Das
wird noch heute zelebriert.
Das Wasser,
auch wenn Japan ein Land mit vielen Vulkanen ist, strömt nicht immer mit 40
Grad aus der Erde. Heute wird das Wasser mit Elektrizität erhitzt.
Im letzten
Jahr nahm ich an einem Ausflug teil. Das Sento wurde für uns angefeuert, damit wir
uns waschen konnten. Das Wasser in der Wanne wurde durch ein kleines Feuer
erhitzt und war so heiss, dass ich mich nicht reinsetzen konnte. Trotzdem was
dieses Sento Erlebnis einmalig.
Beim
erstellen dieses Textes ist mir etwas aufgefallen. Wenn wir in Europa keine
Zeit zum Duschen oder Waschen haben, reicht auch schon einmal etwas Deodorant.
Mir fällt immer wieder auf, wenn ich aus Japan zurückkomme, dass die Japaner
nicht nach Schweiss riechen. Es ist geruchsneutral und das mag ich besonders.
Bei manchen Menschen in der Schweiz, welchen ich in der Stadt oder beim
Einkaufen begegne, lösen bei mir ein sehr unangenehmes Gefühl aus. Die
Körperhygiene ist ein wichtiger Punkt in unserem Leben, welcher auch die
Gesundheit beeinflusst.
P.S.
Wenn
du weitere Reisetipps für Japan haben willst, helfe ich dir gerne weiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen