Mittwoch, 31. August 2016

Das Leben im Aikido Dojo sowie der ultimative Vergleich zwischen traditionellen und modernen Häuser in Japan

Während den Reisen nach Japan, schlafe ich fast ausschliesslich in traditionellen Häuser. In Shingu, dort wo wir jedes Jahr zum Aikido-Training fahren, wohnten wir zuerst im Dojo. Das Dojo gleicht einem traditionellen Haus. Es hat keine Klimaanlage. Im 1. Stock ist die Küche und der Schlaf- und Wohnraum. Die Küche hat einen Tisch mit Stühlen sowie einen Gas-Kochherd. Im Schlaf- und Wohnraum sind Rollläden vorhanden, doch abdunkeln tun sie nicht.


Wer im Dojo lebt, verpflichtet sich an beiden Trainings teilzunehmen. Das erste ist um 6 Uhr 30, das zweite um 19 Uhr 30. Um 6 Uhr 15 sollte alles fürs Training bereit sein. Das bedeutet:
  • Toiletten reinigen
  • alle Fenster im Dojo öffnen, ausser es regnet
  • den Haupteingang reinigen, ausser es regnet
  • Futon und Decken in den Wandschrank zurücklegen
  • etwas kleines Essen


Wie du siehst gibt es viel zu tun, schon vor dem Training. Mein Mann und ich lebten zwei Mal dort. Es ist eine tolle Erfahrung. In den vergangenen Jahren durften wir ein kleines Haus der Schwiegermutter einer Freundin mieten. Das Samurai-Häuschen, wie wir es nennen, ist ideal für uns. Nur leider hat es keine Küche.

In diesem Jahr durften wir im Haus einer Freundin leben. Sie reiste, während unserem Urlaubs in Japan, in die Schweiz. Ihr Vater lebt in der Region Bern. Die Freundin wollte ihre Katze nicht alleine lassen.


Das Haus unserer Freundin ist ein traditionelles. Um die Türen zu öffnen werden sie zur Seite geschoben. Es hat keine Klimaanlage. Fast jedes Fenster hat ein Mückennetz. Dank diesen können die Fenster den ganzen Tag geöffnet bleiben. Wir blieben fast drei Wochen in Shingu. Im Juli war die innen wie die aussen Temperatur, identisch.

In ihrem Haus wir mit Gas gekocht. Das Warmwasser für das Badezimmer wird durch einen Boiler erwärmt, doch dieses in der Küche mit einem Durchlauferhitzer.

Die Häuser in Japan haben keinen Keller. Isolation, so wie wir sie in der Schweiz kennen, gibt es nicht. In Japan ist jedes Haus Erdbebensicher. Ich erlebte ein paar kleinere, doch in diesem Jahr keines. Die Erde bebt in Japan rund 10 Mal pro Tag. Diese sind maximal 3.9 Punkte auf der Richterskala.

Ein traditionelles wie ein modernes Haus haben keine Zentralheizung. In einem traditionellen Haus werden zum Schlafen mehrere Decken benutzt und zusätzlich gibt es welche, die mit Strom geheizt werden. Um den Raum zu heizen werden Elektro- oder Kerosenöfen in Betrieb genommen. In einem modernen Haus dient die Klimaanlage als Heizsystem.

Als ich im Frühling 2010 in Japan war, nahm ich eine kleine Bettflasche sowie meinen Schlafsack mit. Ich schätze mich glücklich beides dabei zu haben! Geschlafen habe ich im Langarm-Pyjama.

In modernen Häusern hat fast jeder Raum eine Klimaanlage. Das Warmwasser wird in einem Boiler für das ganze Haus erhitzt. Die Küche kann einen Gas- oder Elektroherd haben und viele haben heute eine Spülmaschine! Gegessen wird in einem modernen Haus auf Stühlen an einem Tisch. Der Fernseher steht auf einem Sideboard und vom Sofa aus wird geschaut.


Die Japaner haben verschiedene Geschmäcker für die Einrichtung. Je nach Familie und der Wohnregion sind Unterschiede zu finden.


Ein Trend in Japan ist seine Wohnungseinrichtung sowie alles war ich für den Alltag benötige zu minimieren. Sie nennen dies ZEN-Wohnstile. Stell dir vor, du hast nur 1 Tasse, 1 Besteck-Set (Stäbchen), ausreichend Unterwäsche für eine Woche, 1 Paar Schuhe, 1 Tasche etc.


Bevor das Haus oder die Wohnung betreten wird, werden die Schuhe ausgezogen. Das ist in Japan ein Alltagsgebrauch und zieht sich in jedem Wohnstil durch. Das Ausziehen der Schuhe schützt Tatami und Parkett vor Nässe und Schmutz.




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