Während den Reisen nach Japan, schlafe ich fast ausschliesslich in traditionellen
Häuser. In Shingu, dort wo wir jedes Jahr zum Aikido-Training fahren, wohnten
wir zuerst im Dojo. Das Dojo gleicht einem traditionellen Haus. Es hat keine
Klimaanlage. Im 1. Stock ist die Küche und der Schlaf- und Wohnraum. Die Küche
hat einen Tisch mit Stühlen sowie einen Gas-Kochherd. Im Schlaf- und Wohnraum
sind Rollläden vorhanden, doch abdunkeln tun sie nicht.
Wer im Dojo
lebt, verpflichtet sich an beiden Trainings teilzunehmen. Das erste ist um 6
Uhr 30, das zweite um 19 Uhr 30. Um 6 Uhr 15 sollte alles fürs Training bereit
sein. Das bedeutet:
- Toiletten reinigen
- alle Fenster im Dojo öffnen, ausser es regnet
- den Haupteingang reinigen, ausser es regnet
- Futon und Decken in den Wandschrank zurücklegen
- etwas kleines Essen
Wie du
siehst gibt es viel zu tun, schon vor dem Training. Mein Mann und ich lebten
zwei Mal dort. Es ist eine tolle Erfahrung. In den vergangenen Jahren
durften wir ein kleines Haus der Schwiegermutter einer Freundin mieten. Das
Samurai-Häuschen, wie wir es nennen, ist ideal für uns. Nur leider hat es keine
Küche.
In diesem Jahr
durften wir im Haus einer Freundin leben. Sie reiste, während unserem Urlaubs in Japan, in
die Schweiz. Ihr Vater lebt in der Region Bern. Die Freundin wollte ihre Katze
nicht alleine lassen.
Das Haus
unserer Freundin ist ein traditionelles. Um die Türen zu öffnen werden sie zur
Seite geschoben. Es hat keine Klimaanlage. Fast jedes Fenster hat ein
Mückennetz. Dank diesen können die Fenster den ganzen Tag geöffnet bleiben. Wir
blieben fast drei Wochen in Shingu. Im Juli war die innen wie die aussen
Temperatur, identisch.
In ihrem
Haus wir mit Gas gekocht. Das Warmwasser für das Badezimmer wird durch einen
Boiler erwärmt, doch dieses in der Küche mit einem Durchlauferhitzer.
Die Häuser
in Japan haben keinen Keller. Isolation, so wie wir sie in der Schweiz kennen,
gibt es nicht. In Japan ist jedes Haus Erdbebensicher. Ich erlebte ein paar
kleinere, doch in diesem Jahr keines. Die Erde bebt in Japan rund 10 Mal pro
Tag. Diese sind maximal 3.9 Punkte auf der Richterskala.
Ein
traditionelles wie ein modernes Haus haben keine Zentralheizung. In einem
traditionellen Haus werden zum Schlafen mehrere Decken benutzt und zusätzlich
gibt es welche, die mit Strom geheizt werden. Um den Raum zu heizen werden
Elektro- oder Kerosenöfen in Betrieb genommen. In einem modernen Haus dient die
Klimaanlage als Heizsystem.
Als ich im
Frühling 2010 in Japan war, nahm ich eine kleine Bettflasche sowie meinen
Schlafsack mit. Ich schätze mich glücklich beides dabei zu haben! Geschlafen
habe ich im Langarm-Pyjama.
In modernen
Häusern hat fast jeder Raum eine Klimaanlage. Das Warmwasser wird in einem
Boiler für das ganze Haus erhitzt. Die Küche kann einen Gas- oder Elektroherd
haben und viele haben heute eine Spülmaschine! Gegessen wird in einem modernen
Haus auf Stühlen an einem Tisch. Der Fernseher steht auf einem Sideboard und
vom Sofa aus wird geschaut.
Die Japaner
haben verschiedene Geschmäcker für die Einrichtung. Je nach Familie
und der Wohnregion sind Unterschiede zu finden.
Ein Trend
in Japan ist seine Wohnungseinrichtung sowie alles war ich für den Alltag
benötige zu minimieren. Sie nennen dies ZEN-Wohnstile. Stell dir vor, du hast
nur 1 Tasse, 1 Besteck-Set (Stäbchen), ausreichend Unterwäsche für eine Woche,
1 Paar Schuhe, 1 Tasche etc.
Bevor
das Haus oder die Wohnung betreten wird, werden die Schuhe ausgezogen. Das ist
in Japan ein Alltagsgebrauch und zieht sich in jedem Wohnstil durch. Das
Ausziehen der Schuhe schützt Tatami und Parkett vor Nässe und Schmutz.
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