Obwohl sie keine Blog-Parade plante, wurde aus diesem Artikel einen. Hier kannst du diesen von Karin lesen. LINK
Warum ich so
zielstrebig bin? Ganz einfach ich.
Vieles hast
du über mich und mein Japan erfahren. Doch hast du dich gefragt, warum ich mich
so für Japan interessiere und insbesondere die Küche? Als ich im Teenageralter war
und es um die Berufswahl ging, informierte ich mich, was es alles für Berufe
gibt. Ich las etwas über die Ausbildung zum Koch und ich wusste, diesen Beruf
will ich erlenen. Meine Mutter organisierte meine erste Schnupperlehre im Hotel
ihrer Cousine in Arosa. Während den Frühlingsferien durfte ich im Hotel Hold in der Küche mithelfen und sogar erste Salate und Desserts anrichten. Es gefiel
mir sehr. Einmal wurde ich beauftragt einen neuen Fruchtsalat herzustellen. Ich
schnitt die Früchte klein und gab sie in das grosse Gefäss oder die grosse
Schüssel. Zum Schluss fragte ich mich, welche Farbe würde noch passen? Ich
schaute mich in der kalten Küche um und sah die roten Tomaten. Ich sagte zu mir:
„Genau diese Farbe fehlt noch!“ und schnitt ein paar. Ich war stolz, dass ich
den Fruchtsalat selber kreieren durfte.
Abends
wurde der erste neue Fruchtsalat an einen Gast serviert, doch er war nicht
begeistert über meine Tomaten im Fruchtsalat. Glücklicherweise veränderten sie
den Geschmack der anderen Früchte nicht, so dass die Tomatenstückchen
herausgenommen werden konnten. Damals war es für alle eine eigenartige
Situation, wenn wir heute darüber sprechen, müssen wir schmunzeln.
Während
meiner Ausbildung zum Koch hatte ich keine solchen Erlebnisse in der Küche.
Jedoch in meiner Freizeit. Damals war ich in einer Damenriege. Im Winter gingen
wir manchmal in die Sauna, welche nach Geschlechtern getrennt war. Doch das Dampfbad
war gemischt. Wir gingen rein und drinnen traf ich einen Mann, welcher im Restaurant,
in dem ich meine Ausbildung machte, spezielle Essens- und Weinseminare gab.
Diese eigenartige Situation zeigte mir, dass wir Menschen überall treffen
können.
Während
meiner Ausbildung realisierte ich, dass ich eines Tages mein eigenes Geschäft
haben werde. Doch ein Restaurant wie wir es kennen wird es nicht sein. Denn in
einem solchen ist häufig die Fläche zu gross, um den Mietzins und die
Angestellten bezahlen zu können.
Obwohl ich
einige Jahre meinem Beruf den Rücken zukehrte, blieb mein Herz immer in der
Küche. Egal wohin meine Reise mich führte, machte ich Bilder von meinen
Tellern.
Als ich im
Herbst 2006 meine erste Reise nach Japan unternahm, wurde ich zutiefst berührt.
Meine Seele fühlte sich endlich zu Hause. Wieder in der Schweiz begann ich Sushi
zuzubereiten. Den ersten Kochkurs gab ich erst aufs Schubsen eines Kollegen aus
der Ausbildungszeit. Ich machte mir Gedanken, wie und wo ich den Kurs geben
könnte. Die ersten waren noch bei mir zu Hause, doch ich spürte, dass dies
nicht mehr der richtige Ort war. Dank meines Netzwerkes konnte ich mich bei
einem Kollegen einmieten. Dies war eine 2-Zimmer-Wohnung mit einer Küche. In
dieser gab ich fortan meine japanischen Kochkurse. Mein Angebot erweiterte
sich. Doch im Frühling 2015 wurde mir mitgeteilt, dass ich auf Ende Jahr ausziehen
müsse. Ich entschied mich, dies sobald als möglich zu machen und begann danach
mit der Reorganisation meiner japanischen Kochkurse.
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