Mittwoch, 4. Januar 2017

3 japanische Neujahrsbräuche und 2 Neujahrsgerichte

AKEMASHITEOMEDETOUGOZAIMASU
あけましておめでおうございます。

Ich wünsche dir von Herzen ein wundervolles, 
glückliches und erfolgreiches neues Jahr!


Der Start ins neue Jahr ist in Japan besonders wichtig. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wechselte Japan zum gregorianischen Kalender. Damals wurde Neujahr auf den 1. Januar verlegt. Vorher feierte Japan nach dem chinesischen Kalender das Neujahrsfest.

Das neue Jahr wird mit der ersten aufgehenden Sonne begrüsst. Das war um 6 Uhr 52. Viele gehen für dieses Ereignis an den Strand oder auf einen Berg. In Japan wird geglaubt, dass der erste Sonnenaufgang einem über das ganze Jahr Glück bringt. Persönlich bin ich nicht so früh aufgestanden, um bei uns den Sonnenaufgang zu begrüssen. Ich habe die Sonne bewusst gegrüsst mit einer Dankbarkeitsmeditation. Mit diesem Sonnenaufgang kommt Toshigami, die Gottheit für das neue Jahr, zu uns. Dieses Shinto-Ritual wird jedes Jahr zelebriert und steht in Verbindung mit dem ersten Shrine-Besuch des Jahres. Das Amulett für das vergangene Jahr wird in einem Feuer verbrannt. Es werden kurze Gebete für sich gesprochen und ein neues Amulett für das Jahr des Hahns (2017) gekauft. Der erste Besuch eines Schreins wird Hatsumōde genannt.

Zum Neujahrsfest wird ein spezielles Gericht gegessen. Osechi-ryōri beinhaltet acht verschiedene Gerichte. Es wird wie in einer Bento-Box angerichtet. Jedes Gericht hat eine spezielle Bedeutung:

  • Japanische Bitterorange wird Daidai genannt. Dieses Wort bedeutet mit einem Kanji «von Generation zu Generation». Es symbolisiert den Wunsch nach Kindern im neuen Jahr.
  • Ein süsses, gerolltes Omelett wird zusätzlich mit pürierten Garnelen angereichert. Datemaki ist sein Name. Er soll im neuen Jahr viele Erfolge bringen.
  • Gedämpfte Fischpaste in Scheiben geschnitten wird Kamaboko genannt. Es ist eine Art Fischwurst. Die Scheiben werden halbiert und erinnern an die aufgehende Sonne.
  • Kazunoko ist Heringsrogen und wird ebenfalls serviert. Er spiegelt den Wunsch nach vielen Kindern im kommenden Jahr wider.
  • Konbu ist eine Alge und wird mit dem Wort Yorokobu verbunden. Das bedeutet Freude.
  • Kuro-Mame sind schwarze Sojabohnen. Sie stehen für den Wunsch nach einer guten Gesundheit im neuen Jahr.
  • Tai ist eine Meerbrasse. Sie symbolisiert erfolgversprechende Ereignisse.
  • Tazukuri sind getrocknete Sardinen, welche in einer Sojasauce gekocht wurden. Früher wurde Fisch zum Düngen des Reises verwendet. Dieses Gericht steht für eine erfolgreiche Ernte.




Am Neujahrstag werden ebenfalls gegrillte Mochi-Kuchen gegessen. Durch das Grillen bekommen sie eine bräunliche Farbe. Sie werden im Gericht O-Zōni gegessen. Das ist eine Suppe, welche als Basis Konbu-Dashi und Miso hat. Je nach Region wird sie anders zubereitet.

Ich habe diese Videoanleitung gefunden, welche dir ein O-Zōni-Rezept zeigt.



In der Erklärung des Videos findest du eine Anleitung zum Kochen. Sollte sie in Japanisch sein, kannst du sie mit Google-Translate übersetzen. Ich mache das mit vielen japanischen Texten.

Wir versenden im Dezember Weihnachtskarten. Obwohl bei uns dieser Brauch durch die neuen Medien (SMS, WhatsApp, Facebook) ersetzt wurde, ist es in Japan noch immer Brauch, Neujahrskarten zu verschicken. Diese werden im alten Jahr verschickt, so dass sie am 1. oder 2. Januar beim Empfänger eintreffen. Bei uns wäre das jedoch erst am 2. oder 3., weil an manchen Orten der 2. Januar auch ein Feiertag ist.

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