Hiroshima ist bekannt, weil im Zweiten Weltkrieg die erste Atombombe von
den USA abgeworfen wurde. Ein schwarzer Punkt in unserer Weltgeschichte und
sehr bewegend wer Hiroshima besucht hat.
Ich möchte darauf eingehen, warum Hiroshima nicht bei der ersten
Japanreise besucht werden muss. Doch dazu komme ich später. Mein erster
Japanbesuch war im Jahre 2006. Damals besuchte ich vor allem Kyoto, ging zum
Training nach Shingu. Ehe es wieder nach Hause ging, besuchte ich Nara. Knappe
drei Wochen, die wie im Flug vergingen.
Bevor ich Hiroshima besuchte war ich noch in Tokyo, mehrere Male in
Shingu zum Training. Erst im 2012 stand Hiroshima auf dem Reiseplan. Warum es
so lange ging, kann ich nicht beantworten, doch heute weiss ich, dass es beim
ersten Besuch nicht notwendig ist, Hiroshima auf der Liste zu haben.
In der Stadt fahren Strassenbahnen, wie in Bern, Zürich oder Basel. Das
ist speziell. Unsere Koffer stellten wir im Bahnhof in ein Schliessfach. Mit
der Strassenbahn fuhren wir in die
Nähe des berühmten Atombomben- Gebäude. Das einzige, das aus dieser Zeit stehen blieb. Als wir dort hinkamen, war ich sehr gerührt. Zu sehen, was nur übrig blieb von dieser schrecklichen Bombe. Es rührte mich zu Tränen. Mir wurde bewusst wie schlimm es ist mit Atom zu kämpfen und dies als Waffe einzusetzen.
Wir nahmen uns die Zeit und gingen danach zum Friedenspark. Von Kinder
und Jugendlichen sind dort Friedensbilder ausgestellt. Dort wo 1944 das
Epizentrum der A-Bombe war, wurde ein schöner Park gebildet. Viele halten hier
Inne für ein kleines Gebet.
In diesem Park hat es ein Museum über den Angriff, wie er geplant wurde
und was geschah. Der Eintritt in dieses Museum ist, wenn ich mich richtig erinnere,
50 Rappen oder einen Franken. Ein symbolischer Beitrag, damit jeder und jede
hineingehen kann. Es war sehr eindrücklich. Der Stadtpräsident von Hiroshima
schreibt noch heute, an jeden Präsidenten der Nukleartests macht, einen Brief.
All diese Briefe sind aufgelistet an einer Wand. Eindrücklich wie viele es
sind. Mit einem Miniaturschema wurde die Bombe mit dem Epizentrum erstellt. Es
ist darauf zu sehen, was die Bombe alles zerstörte und was durch ihren Druck in
Luft aufgelöst wurde. Es war sehr eindrücklich.
- Fenster hielten dem Druck nicht stand und zerbarsten. Die Glassplitter wurden Geschosse und durchdrangen Möbel.
- Menschen die umherrannten, wo sich die Haut wie flüssiges Wasser auflöste.
- Die Verletzten wurden mit Wasser gekühlt, doch die Kühlung brachte nichts. Die Schreie der Verletzten sollen durch Mark und Bein gegangen sein.
Bevor der Museums-Besuch beendet wurde, konnte jeder eine Petition unterzeichnen.
Sie soll die A-Bomben-Tests verbieten. Die Behälter waren übervoll. Egal ob die
Petitionen in Englisch oder Japanisch waren.
Noch heute, wenn ich an diese Szenen denke, kommen mir fast die Tränen.
Noch immer bin ich berührt, was ich damals sah. Auf der anderen Seite macht es
mich wütend, weil heute noch immer Menschen mit Atombomben kämpfen wollen und
sich nicht im Klaren sind, was das für verheerende Folgen hat.
Wie Du siehst bin ich noch fünf Jahre nach meinem Besuch in Hiroshima
sehr berührt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Dich gut vorbereitest. Es
ist nicht notwendig, wenn Du diese Stadt schon bei Deinem ersten Japanbesuch
bereist. Der Moment in Hiroshima war für mich sehr berührend. Den ganzen Tag
dachte ich an diese Szenen und ich konnte sie fast nicht loslassen. Mir wurde
auch bewusst, warum die ältere Generation so Mühe mit den Amerikanern hat.
Erst als wir dann wieder weitergereist sind und an den weiteren Reiseort
kamen, konnte ich ein bisschen loslassen.
Hiroshima bleibt immer wieder in meinen Gedanken. Vor allem dann, wenn
ich sehe, was aktuell in der Schweiz, mit einem Atomkraftwerk geschehen soll.
Vielleicht erinnert dich das eher an Fukushima oder Tschernobyl. Das KKW in der
Schweiz (Leibstadt) soll wieder in Betrieb genommen werden, obwohl es deutliche
Schäden und Risse hat. Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen noch immer
auf diese unkontrollierbare Kraft zurückgreifen wollen.
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