Mittwoch, 15. Februar 2017

Hiroshima - Warum diese Stadt nicht während der ersten Japanreise besucht werden muss

Hiroshima ist bekannt, weil im Zweiten Weltkrieg die erste Atombombe von den USA abgeworfen wurde. Ein schwarzer Punkt in unserer Weltgeschichte und sehr bewegend wer Hiroshima besucht hat.

Ich möchte darauf eingehen, warum Hiroshima nicht bei der ersten Japanreise besucht werden muss. Doch dazu komme ich später. Mein erster Japanbesuch war im Jahre 2006. Damals besuchte ich vor allem Kyoto, ging zum Training nach Shingu. Ehe es wieder nach Hause ging, besuchte ich Nara. Knappe drei Wochen, die wie im Flug vergingen.

Bevor ich Hiroshima besuchte war ich noch in Tokyo, mehrere Male in Shingu zum Training. Erst im 2012 stand Hiroshima auf dem Reiseplan. Warum es so lange ging, kann ich nicht beantworten, doch heute weiss ich, dass es beim ersten Besuch nicht notwendig ist, Hiroshima auf der Liste zu haben.

In der Stadt fahren Strassenbahnen, wie in Bern, Zürich oder Basel. Das ist speziell. Unsere Koffer stellten wir im Bahnhof in ein Schliessfach. Mit der Strassenbahn fuhren wir in die

Nähe des berühmten Atombomben- Gebäude. Das einzige, das aus dieser Zeit stehen blieb. Als wir dort hinkamen, war ich sehr gerührt. Zu sehen, was nur übrig blieb von dieser schrecklichen Bombe. Es rührte mich zu Tränen. Mir wurde bewusst wie schlimm es ist mit Atom zu kämpfen und dies als Waffe einzusetzen.

Wir nahmen uns die Zeit und gingen danach zum Friedenspark. Von Kinder und Jugendlichen sind dort Friedensbilder ausgestellt. Dort wo 1944 das Epizentrum der A-Bombe war, wurde ein schöner Park gebildet. Viele halten hier Inne für ein kleines Gebet.

In diesem Park hat es ein Museum über den Angriff, wie er geplant wurde und was geschah. Der Eintritt in dieses Museum ist, wenn ich mich richtig erinnere, 50 Rappen oder einen Franken. Ein symbolischer Beitrag, damit jeder und jede hineingehen kann. Es war sehr eindrücklich. Der Stadtpräsident von Hiroshima schreibt noch heute, an jeden Präsidenten der Nukleartests macht, einen Brief. All diese Briefe sind aufgelistet an einer Wand. Eindrücklich wie viele es sind. Mit einem Miniaturschema wurde die Bombe mit dem Epizentrum erstellt. Es ist darauf zu sehen, was die Bombe alles zerstörte und was durch ihren Druck in Luft aufgelöst wurde. Es war sehr eindrücklich.
  • Fenster hielten dem Druck nicht stand und zerbarsten. Die Glassplitter wurden Geschosse und durchdrangen Möbel.
  • Menschen die umherrannten, wo sich die Haut wie flüssiges Wasser auflöste.
  • Die Verletzten wurden mit Wasser gekühlt, doch die Kühlung brachte nichts. Die Schreie der Verletzten sollen durch Mark und Bein gegangen sein.

Bevor der Museums-Besuch beendet wurde, konnte jeder eine Petition unterzeichnen. Sie soll die A-Bomben-Tests verbieten. Die Behälter waren übervoll. Egal ob die Petitionen in Englisch oder Japanisch waren.

Noch heute, wenn ich an diese Szenen denke, kommen mir fast die Tränen. Noch immer bin ich berührt, was ich damals sah. Auf der anderen Seite macht es mich wütend, weil heute noch immer Menschen mit Atombomben kämpfen wollen und sich nicht im Klaren sind, was das für verheerende Folgen hat.

Wie Du siehst bin ich noch fünf Jahre nach meinem Besuch in Hiroshima sehr berührt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Dich gut vorbereitest. Es ist nicht notwendig, wenn Du diese Stadt schon bei Deinem ersten Japanbesuch bereist. Der Moment in Hiroshima war für mich sehr berührend. Den ganzen Tag dachte ich an diese Szenen und ich konnte sie fast nicht loslassen. Mir wurde auch bewusst, warum die ältere Generation so Mühe mit den Amerikanern hat.
Erst als wir dann wieder weitergereist sind und an den weiteren Reiseort kamen, konnte ich ein bisschen loslassen.

Hiroshima bleibt immer wieder in meinen Gedanken. Vor allem dann, wenn ich sehe, was aktuell in der Schweiz, mit einem Atomkraftwerk geschehen soll. Vielleicht erinnert dich das eher an Fukushima oder Tschernobyl. Das KKW in der Schweiz (Leibstadt) soll wieder in Betrieb genommen werden, obwohl es deutliche Schäden und Risse hat. Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen noch immer auf diese unkontrollierbare Kraft zurückgreifen wollen.


Wenn Du weitere Informationen über Hiroshima haben möchtest, wende Dich an mich. Gerne bin ich bereit, Dir ein paar Fragen zu beantworten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen