Mittwoch, 29. Juni 2016

4 Unterschiede zum japanischen Schlafzimmer und 1 Einrichtungs-Tipp


Japan ist zu unserer Kultur in vielerlei Hinsicht anders. Moderne und Tradition sind vermischt und zeigen Gegensätze. 

So auch beim Schlafen.


Der Boden des Wohnraumes
In Japan werden im Wohnraum Tatami-Matten ausgelegt. In modernen Gebäuden ist es heute Parkett zu finden. Die Küche und das Badezimmer haben einen Steinboden oder er ist aus Linoleum. Wer in Japan ein Haus betritt, zieht die Schuhe immer aus. Aus diesem Grund tragen fast alle Japaner ihre Schuhe zu gross. Tatami sind heikel auf Wasser und Schmutz, weil sie aus Reisstroh bestehen. In Okinawa sah ich wie sie gespannt werden.




Die Tatami in einem europäischen Dojo sind meist mit Schaumstoff gefüllt und weicher. In Japan allerdings, sind es die gleichen Matten wie im Wohnraum, ausser, dass sie mit einem Baumwolltuch geschützt werden.


Das Futon – die japanische Matratze
In Japan bestehen diese Matratzen aus Baumwolle und sind 10 cm hoch. Es passt eine Person auf den Futon.

Bei meinem ersten Besuch brauchte ich 3 Futons, weil ich es mir nicht gewohnt war, so zu schlafen. Doch heute reicht eines aus. Ausser ich habe so starken Muskelkater von den Aikido-Trainings, dass ich gerne ein zweites hinzufüge. Bei uns ist das Futon meist eine dünne Schaumstoff-Matratze.

In Japan wird das Futon jeden Tag in den Schrank verstaut, weil das Schlafzimmer gleichzeitig der Wohnraum ist. Der Futon kann zusammengelegt oder gerollt werden.


Die Bettdecke und das Kissen

Die Bettdecke passt sich der Jahreszeit an. Die japanischen Häuser haben nicht die Isolierung, welche wir in der Schweiz kennen. Es ist notwendig, dass das Bett im Winter dicker und wärmer ist, als im Sommer.

Einmal war ich im April in Japan und nahm vorsichtshalber den Schlafsack und eine kleine Bettflasche mit. Ich schätzte mich glücklich, beides dabei zu haben!

Das Kissen besteht aus Naturmaterialien und ist hart. In der Zeit der Samurai schliefen die Menschen auf speziellen Vorrichtungen um die Frisur nicht zu zerstören.



Die Einrichtung des japanischen Schlafzimmers

In meinem Text schrieb ich bereits, dass der Wohnraum in Japan knapp ist. Er ist aus diesem Grund teuer. Die Höhe der Miete wird nach der Anzahl der Tatami berechnet. Alleinstehende oder Paare leben meist in einer ein Zimmer-Wohnung. Familien haben meist zwei Zimmer, doch auch da ist die Einrichtung des Schlafzimmers spärlich.

Das Bett wird am Morgen immer in den Schrank gelegt, auch wenn mehr Platz vorhanden wäre. Ein Bettgestell ist nur bei älteren Menschen zu finden.

In Japan wird darauf geachtet, dass sie nicht nach Norden schlafen, weil die Toten in diese Himmelsrichtung aufbewahrt werden.

Kinder schlafen in Japan erst nach der Einschulung oder ab der Pubertät in einem eigenen Futon oder sogar Zimmer. Vorher schlafen sie zwischen den Eltern.


Japanisch schlafen in Europa

In der Schweiz ist es möglich sich sein eigenes japanisches Schlafzimmer einzurichten. Es gibt die Möglichkeit nur auf den Tatami-Matten mit Futon zu schlafen. Wer das Bett etwas höher bevorzugt, kann ein Gestell kaufen. Diese sind zwischen 10 und 30 cm hoch.
Der passende Futon ist wichtig! Eine Beratung durch den Experten ist von Vorteil, da unser Körper nicht gewohnt ist, die Knochen während dem Schlaf zu spüren.  


Mein Bett in der Schweiz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen