Tokyo ist
die Hauptstadt und das Business-Zentrum von Japan. In der Stadt leben über 9,3
Millionen Menschen und mit der Agglomeration zusammen insgesamt über 37
Millionen. In der Schweiz leben über 8 Millionen und das ist ein enormer Unterschied!
Ich
besuchte Tokyo im Herbst 2007. Das war auf meiner zweiten Japan-Reise. Vorher
war ich in Shingu, dort wo wir Aikido trainierten und neue Freunde kennen
lernten. Als wir damals nach zwei Wochen Shingu in Tokyo ankamen, war ich von
der Grösse überwältigt. Wir übernachteten in einem Ryokan in der Nähe des
Asakusa Jinja. Dort waren so viele Menschen und so viel Lärm, dass ich mich
unwohl fühlte. Wir suchten im Garten einen stilleren Bereich, doch überall
hatte es Menschen.
Das zweite
Mal, als wir so vielen Menschen begegneten, war an der riesigen Kreuzung
Shibuya. Als die Ampel auf Grün wechselte, kam eine Wand von Menschen auf uns
zu. Wir kamen heil auf der anderen Seite an und verloren uns nicht. Dieses
Erlebnis war nicht einmal in der Stosszeit.
In Tokyo gibt
es viele Menschen!
Mit einem
Freund gingen wir zwei Mal essen. Er lud uns in ein traditionelles
Yakitori-Restaurant unter einer Bahnlinie ein. Das Essen war köstlich, bis wir
fragten, was es denn genau sei. Es wurde alles vom Huhn gebraten. Das Fleisch,
die Beine und das Herz. Manchmal ist es besser, nicht zu fragen …
Ein zweites
Mal gingen wir mit ihm Monjayaki essen. Dieses Gericht ist mit dem Okonomiyaki
verwandt. Es war köstlich und ein tolles Erlebnis. Nur weiss ich nicht mehr, wo
die beiden Restaurants waren.
Ein
weiteres spezielles Erlebnis hatten wir beim Budokan, der Kampfsport- und
Eventhalle in Tokyo. Dort werden neben Konzerten Aikido-Vorführungen und
K-1-Kämpfe organisiert. An diesem Tag trugen wir unsere selbstkreierten Schweiz-T-Shirts
(スイス).
Diese liessen wir in Shingu drucken, weil wir immer als Amerikaner betitelt
wurden. Als wir am Budokan vorbeigingen, fand ein K-1-Kampf statt, denn vor dem
Eingang standen einige Menschen. Plötzlich realisierte einer, dass wir
Schweizer sind und sagte zu uns «Andi Hug». Er war in Japan ein Held in der
K-1-Szene.
K-1 ist ein Kampfsport bestehend aus
Kickboxen, Karate, Taekwondo, Muay Thay und Boxen. Andi Hug war ein bekannter
K-1-Kämpfer und verstarb vor 17 Jahren in Tokyo.
Tokyo ist riesig und für mich wie eine
andere grosse Metropole in Asien. Das spezielle ist, dass auch in Tokyo nicht
gedrängelt wird.
Ich bevorzuge Shingu und touristische Orte,
welche von Japaner besucht werden. Shingu liegt rund 1'000 km südlich von
Tokyo. Das Leben dort ist ruhiger und die Natur wird genossen. Ich spüre mehr
von der Seele Japans. In Shingu leben rund 50'000 Einwohner. Auch wenn das im
Vergleich zur Schweiz viel ist, ist es im Vergleich zu Japan ein grösseres Dorf
auf dem Land. Viele kennen Shingu nicht, jedoch den Kumano Kodō, die Pilgerwege
in Japan. Dort fühle ich mich zu Hause.
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